Organspende und Transplantation
Nach wie vor stellt die Organtransplantation für viele Menschen mit einem Organversagen oftmals die einzige Möglichkeit dar, um ein Weiterleben zu ermöglichen.
Eine erfolgreiche Organtransplantation hängt jedoch für den lebensbedrohlich erkrankten Menschen davon ab, ob er rechtzeitig ein passendes Organ erhält.
Trotz breiter Zustimmung zur Organ- und Gewebespende halten nur wenige Menschen ihre Entscheidung Organe nach dem Tod zu spenden, schriftlich fest. Wenn keine schriftliche Entscheidung und ein Hirntod vorliegen, werden die Angehörigen gefragt, wie der Verstorbene zur Organspende stand. Dieses ist eine emotional sehr belastende Situation für die Angehörigen, weil sie aus Unsicherheit, nicht dem Willen des Verstorbenen gerecht zu werden, eher eine ablehnende Entscheidung treffen. Deswegen ist es sehr wichtig, sich zu Lebzeiten mit dem Thema Organspende zu beschäftigen und dieses in einem Organspenderausweis zu dokumentieren. Auch die Frage, ob ich selbst oder ein Angehöriger ein gespendetes Organ bei akutem Organversagen annehmen würde, sollte bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt werden.
In Deutschland ist der Organmangel besonders ausgeprägt. Ein wesentlicher Grund ist die hiesige Gesetzeslage, die Einführung der seit Jahrzehnten diskutierten Widerspruchslösung ist immer noch nicht umgesetzt worden.
Eine entsprechende Gesetzesänderung kann ein wesentlicher Baustein sein, um dem Organmangel entgegenzuwirken.
Vielen Menschen hat die Transplantation von Herz, Lunge, Niere, Leber, Bauchspeicheldrüse oder Dünndarm ein neues Leben geschenkt.
Das geschenkte Leben hat eine besondere Bedeutung, die belastende Wartezeit auf ein lebensrettendes Organ ist zu Ende, die körperlichen und psychischen Leiden durch das Organversagen sind vorbei. Trotz Einnahme von Immunsuppressiva, die die körpereigene Abwehrreaktion des gespendeten, fremden Organs verhindern, führen die meisten Transplantierten ein normales Leben mit hoher Lebensqualität. Trotzdem gibt es für Transplantierte Risiken und Einschränkungen, psychische Belastungen und sozialrechtliche Fragen.
Bei allen Fragen Rund um Organspende sind Claudia Mahenke-Maybaum (Bild) und Brigitte Richter